Comeback der Kernkraft – Strahlende Aussichten für die Energiewirtschaft? | 3sat/makro

Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die Atomenergie wieder an Strahlkraft gewonnen. Denn während Deutschland aussteigt, steigen andere Länder ein. Vor allem in Asien.
Das Nachbarland Polen zum Beispiel oder auch die Türkei planen ihre ersten Reaktoren. Und Großbritannien, das schon heute über 16 Reaktoren verfügt, will jetzt sogar drei weitere bauen. Doch noch viel größer als in Europa ist der Atomhunger in Asien.

Atomkraft? Ja bitte!
Schätzungen zufolge entstehen dort in den nächsten zwei Jahrzehnten bis zu 100 neue Atomkraftwerke. Von diesen Milliarden-Investitionen will vor allem Japan profitieren. Von Vietnam bis hin zur Türkei: Der Export japanischer Atomtechnologie verläuft sehr erfolgreich. Und immer wieder fällt dabei der Name Tepco. Dabei ist der Tokioter Atomkraftwerksbetreiber für die Katastrophe von Fukushima verantwortlich. Pfusch und Schlendrian in diesem Unternehmen hatten die Havarie überhaupt erst möglich gemacht.

Doch auch Deutschland, das Land der Energiewende, wird seine strahlende Vergangenheit so schnell nicht los. Für großen Wirbel sorgte die Ankündigung von Deutschlands größtem Energiekonzern E.on, das Unternehmen aufzuspalten. Kohle und Atom werden in einen neuen, eigenen Geschäftsbereich ausgegliedert.

Der Verdacht liegt nahe, der Konzern wolle sich mit diesem Schritt aus der Verantwortung stehlen. Denn nicht nur E.on, alle großen Energieversorger in Deutschland stecken seit der Energiewende in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Da könnte es den Unternehmen gerade recht sein, den teuren Rückbau der Atomkraftwerke loszuwerden. Wollen die Energiekonzerne am Ende vielleicht sogar dem Steuerzahler die Altlasten der Atom-Ära aufbürden?

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